Wie geht eigentlich LinkedIn?

Ausgabe 7/2022

LinkedIn: nur ein langweiliger B2B-Kanal. Oder?!

Diese Einschätzung hört man immer wieder. Auf der Plattform könnten doch sowieso nur trockene Unternehmens-News veröffentlicht werden, die keinen interessieren. Höchstens als Karriere-Portal liesse es sich noch verwenden.

Wir sagen: absolut falsch! LinkedIn hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt, weg von verstaubtem B2B-Kauderwelsch und hin zur lebendigen Austausch- und Networking-Plattform mit sage und schreibe 3.3 Millionen Nutzerinnen und Nutzern in der Schweiz.

Zielgruppe

Doch wer ist überhaupt auf LinkedIn? Hier einige Fakten:

  • Die häufigste Profilsprache in der Schweiz ist Deutsch (1.6 Mio User), die zweithäufigste ist Französisch (780k)
  • Nutzende sind jünger als viele denken: mehr als die Hälfte der User sind zwischen 25 und 34 Jahre alt, knapp 900’000 User sind zwischen 35 und 54 Jahre alt
  • Die Plattform ist leicht männlich geprägt. Es gibt 1.8 Millionen Männer und 1.3 Millionen Frauen


Quelle: OnlineKarma 2021,
https://www.onlinekarma.ch/blog/linkedin-statistik-schweiz-2021

Ziele

Grundsätzlich kann auf LinkedIn jede Strategie verfolgt werden: von Markenbekanntheit über Wissensvermittlung bis hin zu Generierung von Webseitentraffic ist alles möglich. Daher ist es besonders wichtig, dass von Anfang an klar ist, was das Ziel der Unternehmenspräsenz ist. Bei dieser Bestimmung helfen folgende Fragen:

  1. Wie ist meine Zielgruppe auf LinkedIn vertreten? Spreche ich nur eine Nische an oder interessiert sich die breite Userschaft für mein Unternehmen?
  2. Wie kompliziert ist mein Tätigkeitsgebiet? Ist meine Dienstleistung / mein Produkt für jede Person verständlich oder muss ich Vorarbeit leisten und zum Beispiel die erklären?


Besonders der zweite Punkt geht häufig vergessen. Man selbst hat das Gefühl, die Notwendigkeit des eigenen Produkts oder der eigenen Dienstleistung sei völlig klar und für jeden ersichtlich. Aussenstehende brauchen jedoch oft Zusatzinformationen:

Wofür ist das gut? Welches meiner Probleme wird dadurch gelöst? Inwiefern wird mein Leben dadurch einfacher? Und: Wieviel ist mir diese Lösung wert?

Content

Ist man sich im Klaren darüber, was man erreichen möchte, geht es nun um das «wie». Wie auf allen Social Media Plattformen gibt es verschiedene Content-Formate, die es sich zu nutzen lohnt. Spannend ist, dass auf LinkedIn im Vergleich zu anderen Plattformen Content auf deutlich mehr Möglichkeiten zum Posten von Content bestehen:

Reine Text-Posts

Auf anderen Plattformen wie Facebook oder Instagram machen Posts ohne visuellen Anhang keinen Sinn oder sind erst gar nicht möglich. Auf LinkedIn können sie durchaus gut funktionieren – vorausgesetzt, man beachtet einige Punkte: Wichtig ist, dass du etwas Spannendes zu sagen hast und die Community miteinbeziehst, beispielsweise durch die direkte Ansprache oder eine Frage am Anfang. Du kannst auf interessante Statistiken, Fakten oder einen deiner Blogbeiträge verweisen, bei letzterem bietet sich eine Link-Vorschau an, die den Post auflockert. Auch das Verwenden von Emojis kann sinnvoll sein, um den Text zu gliedern. Hier aber bitte nicht zu viel – sonst wirkt’s schnell unprofessionell.

Image-Post

Auf LinkedIn geht es vor allem um Inhalte. Stelle daher sicher, dass Bilder auch wirklich etwas aussagen. Du kannst interessante Infografiken oder firmenrelevante Bilder mit persönlichem Touch (zum Beispiel das neueste Teamfoto oder ein Foto von hinter den Kulissen) posten. Achte auf eine hohe Bildqualität und darauf, dass die Images mit relevantem Text kombiniert werden. Bei einer Infografik kannst du die Infos textlich aufgreifen und den spannendsten Fakt kundtun. Beim neuen Teamfoto kannst du das Wachstum in diesem Jahr und einen spannenden Fakt erwähnen (z.B. «23 Mitarbeitende aus 10 Nationen – wir sind stolz auf unseren diversen Erfahrungsschatz!»).

Pluspunkt: durch solche Fotos regst du das Social Engagement innerhalb deiner Firma an. Deine Mitarbeitenden sind schliesslich der beste Weg, um dich und deine Firma nach aussen zu tragen.

Video-Post

Wie auf vielen anderen Plattformen geht auch auf LinkedIn der Trend hin zu Videos. Hier solltest du darauf achten, interessante und relevante Inhalte zur Verfügung zu stellen. Am besten eignen sich Erklärvideos, Tutorials oder Testimonials, aber auch Imagevideos, Q&As oder Case Studies. Einzigartig ist, dass du Videos nicht nur hochladen, sondern auch über einen Link einfügen kannst. So ist es dir möglich, Videos von anderen Plattformen posten zu können, zum Beispiel von YouTube. Die Videos werden im Feed zwar automatisch abgespielt, allerdings ohne Ton. Besonders bei längeren, textlastigen Videos solltest du daher auf Untertitel setzen.

Umfragen

Was gibt es Besseres, um die Community einzubinden, als diese über eine Umfrage direkt anzusprechen? Dadurch erhöhst du die Engagement Rate deines Profils und greifst gleichzeitig wertvolle Informationen deiner (potenziellen) Zielgruppe ab. Bis zu vier Antwortmöglichkeiten kannst du bei der Erstellung einer Umfrage angeben.

Artikel

Du möchtest dein Know-How unter Beweis stellen? Dafür eignen sich Artikel auf LinkedIn hervorragend. Das Erstellen von Artikeln ist nur für Mitglieder möglich, nicht für Unternehmen. Letztere können jedoch Artikel von Mitarbeitenden auf ihrem Profil einbinden und so im unternehmerischen Kontext hervorheben. Ob Anleitungen, Erklärungen oder Brancheneinblicke – hier kannst du zeigen, was du weisst. Schreibe daher über Themen, bei denen du dich wirklich auskennst und einen Mehrwert für andere schaffen kannst. Den Artikel selbst solltest du visuell untergliedern (durch Auflistungen, Überschriften, Absätze etc.), um das Leseerlebnis angenehmer zu gestalten.

Dokument-Slider

Noch gar nicht so lang gibt es die Funktion, PDF-Dokumente in einem Post hochzuladen. Daraus resultiert eine Slideshow, die sich durch Anklicken der Pfeile (Desktop) oder Wischen auf dem Bildschirm (Mobile) durchblättern lässt. Dieses Format eignet sich hervorragend für Präsentationen, Anleitungen oder kuratierte Tipps zu bestimmten Themen. Achte bei der Gestaltung des Sliders auf Branding & Design; User können sich das Dokument nämlich herunterladen und auch ohne LinkedIn weiter nutzen.

Stories

Die hochformatigen Videos kennt man bereits von anderen Plattformen, wie zum Beispiel Instagram, Facebook und Snapchat. Auch auf LinkedIn gab es diese Funktion für eine kurze Zeit, allerdings nicht in der Schweiz. Ende September 2021 hat die Plattform sich entschieden, das Story Format einzustellen.

Der Grund: Das Feature wurde von den Usern nicht so angenommen wie erhofft. Die Business-Plattform arbeitet nun an einem verbesserten Format, über das es aber noch keine News gibt.

linkedin stories - Focus Internet AG

Quelle: LinkedIn

Nur für dich: unser LinkedIn Tipp

Möchte man einen Text mit mehreren Bildern posten, werden diese oft unschön zusammengestaucht und abgeschnitten, wie zum Beispiel hier:

linkedin campussaal falsch - Focus Internet AG

Das muss aber nicht sein! Speichere die Bilder als eine PDF-Datei ab und lade diese nicht als Bilder, sondern als Dokument hoch. So erzeugst du eine Slideshow, die deine Fotos oder Grafiken komplett darstellt und perfekt für die Zielgruppe rüberbringt.

So sieht der Beitrag doch gleich viel besser aus:

linkedin campussaal richtig - Focus Internet AG

Weg von B2B-Kauderwelsch und hin zur lebendigen Networking-Plattform

Fazit

LinkedIn ist eine mächtige Plattform mit vielen, vielfältigen Mitgliedern – sicherlich befindet sich auch deine Zielgruppe darunter. Die vielen Content-Formate bieten dir verschiedene Wege, diese anzusprechen und zum Engagement anzuregen. Wie bei so vielem gilt auch hier: probieren geht über studieren!

Falls du trotzdem noch unsicher bist oder Hilfe bei der Umsetzung brauchst, steht dir unser Team an Spezialisten gerne zur Seite. Benutze einfach unser Kontaktformular und unsere magische Post-Eule fliegt sogleich los. Tipp: das Fenster offen behalten!

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Alina Leiendecker

Codename: «die Neue»
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